Dass Insekten die artenreichste Tierklasse auf unserem Planteten sind, ist den meisten bekannt. Viele Menschen denken bei Insekten an lästige, flugfähige Krabbeltiere, die beim Frühstück stören oder den Schlaf rauben. Wir bewegen uns dieses Jahr auf sechs Beinen durch´s Biosphärenreservat und zeigen, dass Insekten noch viel mehr können…
Unsere Reise führt uns heute zu den Grashüpfern.
Grashüpfer leben vor allem in Wiesen, Feldern und Graslandschaften, wo sie ausreichend Nahrung und Verstecke finden. Bevorzugt werden warme, sonnige Orte mit viel Vegetation.
Dort kann man sie bei Temperaturen über 25 Grad Celsius ab Juni bis Ende Oktober gut beobachten.
Grashüpfer ernähren sich hauptsächlich von Gräsern, Blättern und anderen pflanzlichen Materialien. Die meisten sind grün oder braun gefärbt, was ihnen hilft, sich in ihrer Umgebung zu tarnen. Werden sie doch einmal von Fressfeinden entdeckt, können sie mit ihren langen Hinterbeinen, die für das Hüpfen optimiert sind, schnell entkommen.
Sprungweiten von etwa 1 bis 3 Metern sind für sie kein Problem – das entspricht dem 20- bis 30-fachen ihrer eigenen Körperlänge. Für einen Menschen wären das etwa 40 bis 50 Meter Sprungweite.
Der bei uns häufig vorkommende Gemeine Grashüpfer hat nur sehr kurze Flügel und ist daher flugunfähig. Andere Grashüpfer-Arten besitzen gut entwickelte Flügel, die ihnen das Fliegen ermöglichen.
Die Fortpflanzung findet im Sommer statt. Dabei locken die Männchen die Weibchen mit dem charakteristischen Zirpen an. Es entsteht, wenn der Sägekamm am Oberschenkel der Sprungbeine an der Kante der Flügeldecke entlanggezogen wird.
Übrigens befinden sich die Hörorgane bei den Kurzfühlerschrecken, zu denen auch der Gemeine Grashüpfer gehört, auf dem ersten Abschnitt des Hinterleibs. Die Langfühlerschrecken hingegen hören mit ihren Beinen. Ihre Hörorgane befinden sich an den Schienenbeinen der Vorderbeine.
Obwohl viele Arten, dazu gehört auch der gemeine Grashüpfer, weit verbreitet sind, gibt es auch Arten, die durch Lebensraumverlust und Umweltveränderungen bedroht sind. In Deutschland sind etwa 50 % aller Grashüpfer gefährdet oder selten. Dazu zählen beispielsweise der Kiesbank-Grashüpfer, der Rotleibige Grashüpfer und die Gefleckte Schnarrschrecke.
Text: Andreas Otto
Fotos: Pixabay



