Fledermäuse (Ordnung Chiroptera) haben wichtige Funktionen und eine große Bedeutung in Ökosystemen. Auch für den Menschen sind sie von großem Nutzen, da sie beispielsweise massenweise Schadinsekten in Land- und Forstwirtschaft vertilgen und Stechmücken dezimieren.

Der Fledermausschutz ist deshalb ein wichtiger Bestandteil des Artenschutzes und des Naturschutzes im Allgemeinen.

In Deutschland sind 24 Arten beheimatet. Alle heimischen Fledermäuse ernähren sich von Insekten bzw. Gliedertieren und sind streng geschützt. Einige davon sind sehr stark bedroht.

Zu den Aufgaben der Kompetenzstelle für Fledermausschutz gehören:

  • Konzipierung und Umsetzung von Fledermausschutzmaßmahmen
  • Forschung und Monitoring
  • Öffentlichkeitsarbeit, Beratung und Weiterbildung


Mit bislang über 1400 bekannten Arten sind sie neben den Nagetieren (Ordnung Rodentia) die artenreichste Gruppe der Säugetiere und tragen somit erheblich zur Biodiversität bei, wobei immer wieder neue Arten beschrieben werden. Dabei besitzen die einzelnen Fledermausarten sehr unterschiedliche Funktionen in den Ökosystemen. Viele von ihnen können als sogenannte Schlüsselarten bezeichnet werden, da sie aufgrund ihrer einzigartigen Einnischungen im Ökosystem elementare Bausteine darstellen. Auf vielfältigste Weise erbringen sie weltweit verschiedenste ökologische Leistungen und tragen somit direkt und indirekt maßgeblich zum menschlichen Wohlbefinden bei (Ökosystemdienstleistungen): durch natürliche Schädlingskontrolle (Insektenfresser), Bestäubung (Blütenfledermäuse) und Samenverbreitung (Früchtefresser) erbringen sie Funktionen, die einen hohen ökologischen und ökonomischen Wert haben.


Darüber hinaus können Fledermäuse im Naturschutz als Schirmarten dienen. Das bedeutet, dass durch den Schutz der Fledermäuse auch gleichzeitig viele andere Tiere und Pflanzen geschützt werden, die im gleichen Lebensraum vorkommen. Einige Fledermausarten, wie zum Beispiel die Bechsteinfledermaus, genießen einen besonderen Schutzstatus: Da sie im Anhang II der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie gelistet sind, müssen für ihren Erhalt Schutzgebiete ausgewiesen werden. Das bedeutet im Falle der Bechsteinfledermaus, dass alte Wälder erhalten werden müssen, da diese Art speziell auf alte Bäume angewiesen ist – und damit werden viele andere Arten, die ebenfalls in alten Wäldern beheimatet sind, mit geschützt.

Schließlich sind Fledermäuse aufgrund ihrer einzigartigen Lebensweise und -strategie nicht nur sehr interessante, sondern auch äußerst wichtige Forschungsobjekte, zum Beispiel wenn es um neue Erkenntnisse zur Anpassung von Säugetieren an die zunehmenden klimatischen Veränderungen geht. Mit Fledermäusen als Erfolgsmodell der Evolution können auch viele Fragen im Bereich der Grundlagenforschung und medizinischen Forschung (Bsp. Immunologie) beantworten werden.


Unser Team

Die Kompetenzstelle für Fledermausschutz des Landes Sachsen-Anhalt ist angesiedelt im Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz.

Dr. Marcus Fritze, Leiter Kompetenzstelle Fledermausschutz Sachsen-Anhalt

Leiter

Dr. Marcus Fritze
Tel. 034651/2988922
E-Mail: marcus.fritze@biores.mwu.sachsen-anhalt.de

Referenzen

Sachbearbeiterin

Franziska Döll
Tel. 034651/2988926
E-Mail: franziska.doell@biores.mwu.sachsen-anhalt.d e

Referenzen

Freiwilliges ökologisches Jahr

Lea Elvers