Jedes Kind kennt sie und weiß, dass die Pflanze eine der ersten Frühlingsboten ist. Der Zeitpunkt ihres Wachstums wird durch die Sonne beeinflusst. Wenn sie wieder häufiger am Himmel zu sehen ist erhöhen sich die Temperaturen auch im Boden und es steht den Pflanzen mehr Licht zur Verfügung. Um in dieser Jahreszeit mit Schnee und eisigen Temperaturen bestehen zu können, braucht es schon einige besondere Tricks. Eine Art Frostschutzmittel in seinen Zellen sorgt dafür, dass das Wasser in den Pflanzenzellen nicht gefriert. Da es in seiner Zwiebel Wasser gespeichert hat, hat es selbst bei gefrorenem Boden immer genügend Wasser zur Verfügung. Auch eine harte Schneeschicht kann es nicht stoppen. Durch das Verbrennen von Kohlenhydraten in der Zwiebel, wird eine Temperatur von bis zu 10° erreicht. Dadurch taut der Schnee um Stängel und Blätter auf und versorgt die Wurzeln mit Wasser.
Für die Verbreitung und Verwilderung der Schneeglöckchen sorgen vor allem Ameisen. Sie fressen die fleischigen Nährkörper, die an den Samen sitzen und lassen den eigentlichen Samen danach einfach zurück. Für Bienen und Hummeln sind die Frühblüher die erste Nahrungsquelle in einer Zeit, wo die Tafel noch nicht so reich gedeckt ist.
Fotos und Text: Andreas Otto
Die Schneeglöckchen mit den gefüllten Blüten sind ebenfalls im Phänologischen Garten in Roßla zu finden. Diese Art der Pflanze sind durch Züchtungen entstanden.