Schwarzblauer Ölkäfer Meloeproscarabaeus Foto: A. Otto

Mit den ersten warmen Frühlingstagen erscheinen mehrere Zentimeter große, meist einfarbig metallisch-blauschwarz glänzende Käfer. Die Weibchen dieser Vertreter aus der Familie der Ölkäfer schleppen im Frühjahr riesige Ei-Mengen mit sich herum. Die große Überproduktion von Eiern – mehrere Tausend – bei den Ölkäfern ist notwendig, da die hoch spezialisierte Lebensweise es nur wenigen Larven dieser Insekten überhaupt ermöglicht, sich zum erwachsenen Käfer zu entwickeln. Experten schätzen, dass nur aus jeder tausendsten Larve ein Ölkäfer wird. In Verbindung mit der Jahreszeit des Auftretens und dem Erscheinungsbild vor allem der Weibchen ist wohl der volkstümliche Name „Maiwurm“ entstanden. Dieser Käfer wurde Anfang März am Roten Kopf am Karstwanderweg gesichtet. Das sehr frühe Erscheinen im Jahr kann schon eine Folge der Klimaerwärmung sein. Heißt der Käfer in Zukunft vielleicht „Märzwurm“? … Die Larven der Ölkäferarten entwickeln sich in den Nestern solitär lebender, bodennistender Wildbienen und ernähren sich von deren Eiern und Pollenvorräten. Der Name „Ölkäfer“ bezieht sich auf die Fähigkeit dieser Käferfamilie, giftige Abwehrstoffe zu produzieren. Bei Gefahr können sie eine gelbliche Flüssigkeit aus Poren an ihren Beingelenken austreten lassen. Diese erinnert stark an Öltröpfchen und gab den Käfern ihren Namen. Der Hauptwirkstoff ist Cantharidin, dieses schützt die Käfer vor allem vor Ameisen und Laufkäfern. Andere Fressfeinde, wie Igel oder Vögel, sind gegen das Gift immun. Für uns Menschen sind allerdings schon geringere Mengen hochgiftig. 2020 war der schwarzblaue Ölkäfer, der übrigens nicht fliegen kann, das Insekt des Jahres um auch auf seine Gefährdung hinzuweisen.